Tiere mit oder ohne Beine, mit schuppiger Haut oder mit Panzer
Hinweis:
Es sind nur Merkmale genannt, die die jeweiligen Arten von anderen in Bayern vorkommenden Arten trennen.
In Gebieten außerhalb Bayerns sind Verwechslungen mit anderen dort vorkommenden Arten möglich.
Weitere Informationen zu den Arten finden Sie bei den Artbeschreibungen ( Übersicht).
Tiere mit Panzer: Schildkröten In Bayern möglicherweise eine Art heimisch. Verschiedentlich wurden Individuen von in Bayern sicher nicht heimischen Arten ausgesetzt; an einzelnen Aussetzungsorten haben sich Bestände von mehreren Individuen solcher Arten etabliert und existieren dort teilweise schon seit mehreren Jahren. |
|
Familie Sumpfschildkröten | |
Europäische Sumpfschildkröte (Foto: A. Zahn) |
Panzer oberseits sowie Kopf und Beine dunkel mit hellen Punkten (oder Strichen); Panzer auf der Bauchseite grau, schwarz gefleckt. Verwechslungsmöglichkeiten: evtl. mit ausgesetzten fremdländischen Arten Hinweis: Alle Vorkommen anders aussehender Schildkröten beruhen sicher auf Aussetzung. Allerdings gibt es auch keine aktuellen Hinweise auf autochthone Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte in Bayern; siehe Artbeschreibung: Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) |
Tiere mit schuppiger Haut und Beinen: Eidechsen | |
Familie Echte Eidechsen In Bayern vier Arten. Typisch gefärbte bzw. gezeichnete Tiere können anhand ihres Aussehens mit etwas Übung gut bestimmt werden. Färbungsvarianten können die Bestimmung erheblich erschweren. Außer bei der Mauereidechse sind Jungtiere anders gefärbt bzw. gezeichnet als adulte Individuen. |
|
Zauneidechse, Weibchen und Männchen (Fotos: Th. Dürst, A. Zahn) |
Grundfarbe der Weibchen (grau-, gelb-)braun, Rückenmitte mittelbraun mit dunklen Flecken und einer in Striche aufgelösten weißen Linie; zu den Flanken hin hellere fleckenlose Streifen; an den Flanken unregelmäßige, dunkle, in Linien angeordnete, meist weiß gekernte Flecken. Männchen seitlich, meist auch an den Vorderbeinen, v.a. zur Paarungszeit intensiv grün gefärbt; Rücken braun; Fleckung bzw. Zeichnung ähnlich wie bei den Weibchen. Jungtiere braun mit regelmäßigen runden dunklen, weiß gekernten Flecken. Verwechslungsmöglichkeiten: Waldeidechse Zauneidechse (Lacerta agilis) |
Östliche Smaragdeidechse, Männchen (Foto: O. Aßmann) |
Adulte Tiere grün oder gelblichgrün; Männchen zur Paarungszeit mit blauer Kehle; Weibchen oft mit dunklen Flecken. Juvenile oberseits meist braun, ohne Zeichnung oder mit kleinen dunklen Flecken. In Bayern nur im Donautal östlich Passau. Verwechslungsmöglichkeiten: Allenfalls mit Männchen der Zauneidechse; diese sind jedoch am Rücken braun gefärbt. Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) |
Waldeidechse (= Bergeidechse); oben trächtiges Weibchen, unten Jungtier (Foto: Th. Dürst) |
Oberseite (hell, dunkel-, grau-, rötlich-)braun; Rücken heller als die Flanken; in der Rückenmitte ein dunkler bis schwarzer Streifen, der in Flecken aufgelöst sein kann; in den hellen Bereichen des Rückens oft unregelmäßig dunkel gefleckt; auf den Flanken oft Bänder von fast schwarzen Flecken. Jungtiere meist zeichnungslos, schwarz- bis dunkelrötlichbraun. Verwechslungsmöglichkeiten: mit anderen Eidechsenarten, v.a. der Mauereidechse. Waldeidechse (Zootoca vivipara) |
Mauereidechse, braun bzw. braun-grün gefärbtes Tier (Fotos: Th. Dürst) |
Grundfarbe meist braun, bei manchen Individuen am Rücken oder am ganzen Körper grün, mit dunklen Flecken, am Rücken meist heller als an den Flanken; Färbung und Zeichnung sehr variabel. In Bayern nur an wenigen Orten, fast überall eingeschleppt oder ausgesetzt. Verwechslungsmöglichkeiten: Waldeidechse; Flecken/Musterung der Mauereidechse aber meist regelmäßiger. Manche Individuen sehen der Waldeidechse allerdings so ähnlich, dass eine Unterscheidung anhand der Färbung/Zeichnung kaum möglich ist. Unterscheidung anhand der Schwanzschuppen: bei der Mauereidechse sind diese hinten gerade, bei der Waldeidechse dreieckig (auf entsprechend aufgenommenen Fotos erkennbar). Unterscheidung anhand der Schwanzlänge: Der Schwanz der Mauereidechse ist ca. zweimal so lang wie Kopf und Körper, der Schwanz der Waldeidechse nur ca. eineinhalb mal so lang. Mauereidechse (Podarcis muralis) |
Tiere mit schuppiger Haut, ohne Beine: Schleichen und Schlangen Alle bayerischen Arten variieren z.T. sehr stark in der Färbung, so dass eine Bestimmung allein nach der Farbe oder der Zeichnung nicht immer einfach ist. |
|
Familie Schleichen In Bayern eine Art. |
|
Blindschleiche (Foto: Th. Dürst) |
Körperoberfläche glatt, glänzend; oberseits (grau-, gelb-, rötlich-)braun oder grau, ohne Zeichnung oder mit dunklen Längsstreifen oder Punkten. Selten länger als 35 bis 40 cm. Verwechslungsmöglichkeiten: mit Schlangen; im Gegensatz zu diesen hat die Blindschleiche bewegliche Augenlider und mehrere Längsreihen von Bauchschuppen (Schlangen: eine Reihe). Alle einheimischen Schlangen werden erheblich länger als Blindschleichen. Blindschleiche (Anguis fragilis) |
Familie Nattern In Bayern drei Arten. |
|
Äskulapnatter: Kopf, Schuppen (nicht gekielt) (Fotos: Th. Dürst) |
Am Hinterkopf beidseitig je ein mehr (Jungtiere) oder weniger (Adulte) ausgeprägter gelber halbmondförmiger Fleck, nicht scharf abgegrenzt. Körper oberseits (gelb-, grau-, oliv-)braun, glänzend, Jungtiere mit dunklen Flecken, adulte ohne Zeichnung (weiß gerandete Schuppen können ein Strichmuster bilden). Schuppen nicht gekielt (wie Schlingnatter), Pupille rund. In Bayern nur an der Donau östlich Passau, an der Salzach und im Berchtesgadener Land. Verwechslungsmöglichkeiten: evtl. mit anderen Schlangenarten Äskulapnatter (Zamenis longissimus) |
Schlingnatter (Foto: A. Zahn) |
Grau/graubraun oder hell-/rötlichbraun; dunkler Fleck auf dem Hinterkopf/Nacken; Rückenzeichnung sehr unterschiedlich, z.B. quer liegende Streifen, Doppelreihe von Punkten, Längsstreifen (aber nicht gezackt wie bei der Kreuzotter). Schuppen nicht gekielt (wie Äskulapnatter), Pupille rund. Verwechslungsmöglichkeiten: mit anderen Schlangenarten, insbesondere der Kreuzotter; diese hat aber gekielte Schuppen und eine schlitzförmige Pupille. Schlingnatter (Coronella austriaca) |
Ringelnatter (Fotos: Th. Dürst) |
Am Hinterkopf beidseitig je ein weißlich-gelber bis gelber halbmondförmiger Fleck, nach hinten schwarz eingefasst. Körper oberseits grau mit kleinen dunklen Flecken (diese manchmal nur seitlich oder fehlend), seltener fast schwarz, ohne Flecken. Schuppen gekielt (wie Kreuzotter), Pupille rund. Verwechslungsmöglichkeiten: mit anderen Schlangenarten Ringelnatter (Natrix natrix) |
Familie Ottern In Bayern eine Art. |
|
Kreuzotter: Männchen, Schuppen (gekielt), schlitzförmige Pupille (Fotos: W. Völkl) |
Grau oder (hell-, dunkel-, gelb-, rot-)braun, meist mit mehr oder weniger deutlichem dunklem Zickzackband auf dem Rücken; auch rein schwarze oder kupferfarbene Tiere (regional unterschiedlich häufig). Schuppen gekielt (wie Ringelnatter), Pupille schlitzförmig, senkrecht. Verwechslungsmöglichkeiten: mit anderen Schlangenarten, insbesondere schwarze Kreuzottern mit sehr dunklen Ringelnattern. Kreuzotter (Vipera berus) |
Textzusammenstellung: Thomas Dürst
Bild links: Schuppen der Äskulapnatter (Foto: Th. Dürst)
letzte Aktualisierung: 1. Sept. 2024