Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Bestimmungshilfe Amphibienlaich

Hinweis:
Es sind nur Merkmale genannt, die die jeweiligen Arten von anderen in Bayern vorkommenden Arten trennen.
In Gebieten außerhalb Bayerns sind Verwechslungen mit anderen dort vorkommenden Arten möglich.

Weitere Informationen zu den Arten finden Sie bei den Artbeschreibungen (zur Artbeschreibung Übersicht).

Die Anordnung der Eier im Laich unterscheidet sich bei den Amphibienfamilien ganz wesentlich und erlaubt somit eine erste grobe Zuordnung:

  • 1  Eier in Ballen: Unken und Frösche (Familien Unken und Barbourfrösche, Laubfrösche, Echte Frösche)
  • 2  Eier in Schnüren: Kröten (Familien Geburtshelferkröten, Krötenfrösche, Echte Kröten)
  • 3  Eier einzeln: Molche (Familie Echte Salamander und Molche)

(Die einheimischen Salamander legen keine Eier.)

Neben den morphologischen Merkmalen kann auch der Fundzeitpunkt im Jahr einen Anhaltspunkt zur Artbestimmung von Fröschen und Kröten geben. So legen Gras-, Spring- oder Moorfrosch (große Laichballen mit schwarzen Eiern) bzw. die Erdkröte (lange Laichschnüre) ihren Laich in der Regel im zeitigen Frühjahr — Februar bis April — ab. Kreuz- und Wechselkröte (ebenfalls lange Laichschnüre) laichen ebenso wie die Knoblauchkröte (kürzere, dicke Laich­schnüre) und die anderen Froscharten (bräunliche Eier) erst später ab: April bis Juni.

Zu beachten ist jedoch: Die Laichzeiten sind witterungsabhängig und daher nicht unbedingt in jedem Jahr gleich. Bei geeig­neter Witterung sind sie für manche Arten an einem bestimmten Gewässer oft kurz; der Zeitpunkt kann aber für die gleiche Art von Gewässer zu Gewässer deutlich unterschiedlich sein. Bei anderen Arten erstreckt sich die Laich­zeit über einen längeren Zeitraum. Daher sind die angegebenen Spannen recht groß. Darüber hinaus kann es auch Nachzügler geben, die spät, außerhalb des angegebenen Zeitraumes, laichen.

1   Eier in Ballen

1.1  Mittelgroße bis große Ballen, [sehr viel] mehr als 100 Eier (bis mehrere 1000)

1.1.1  Eier oberseits schwarz(-braun), unterseits weißer Punkt

Grasfrosch-Laich, Ballen unterschiedlichen Alters (je dunkler, desto frischer abgelegt; Foto: Th. Dürst)


Wo große Bestände exisiteren, bildet der Grasfrosch-Laich „Laichteppiche“ aus (Foto: Th. Dürst)

Ballen in größerer Zahl, im freien Wasser, direkt nebeneinander liegend („Laichteppich“), zunächst am Gewässergrund, später an der Oberfläche schwimmend.

zur Artbeschreibung Grasfrosch (Rana temporaria)

Verwechslungsmöglichkeiten:
Moorfrosch
(Springfrosch)
Wie Grasfrosch, aber manchmal auch an Strukturen wie Pflanzen u.Ä. angeheftet.


zur Artbeschreibung Moorfrosch (Rana arvalis)

Verwechslungsmöglichkeiten:
Grasfrosch
(Springfrosch)

Der Moorfrosch ist in Bayern nur regional verbreitet (siehe Karte bei der Artbeschreibung), der Grasfrosch dagegen flächendeckend

Springfrosch; einzelner Laichballen, an Pflanze angeheftet (Foto: Th. Dürst)


Springfrösche legen ihren Laich — anders als Gras- und Moorfrosch — einzeln über das Gewässer verteilt ab (Foto: Th. Dürst)

Ballen einzeln, über den ganzen Tümpel/Weiher verteilt; an Pflanzenstängel, Ästchen oder Wurzeln o.Ä. angeheftet; unter Wasser bis ca. 40cm Wassertiefe oder an der Oberfläche


zur Artbeschreibung Springfrosch (Rana dalmatina)

Verwechslungsmöglichkeiten:
Grasfrosch, Moorfrosch (gibt es an einem Gewässer nur einzelne Individuen dieser Arten, sind deren Laichballen mehr oder weniger einzeln)
1   Eier in Ballen

1.1  Mittelgroße bis große Ballen, [sehr viel] mehr als 100 Eier (bis mehrere 1000)

1.1.2  Eier oben bräunlich, unterseits hellgelb

Grünfrosch-Laich (Foto: Th. Dürst)

Ballen einzeln, an Wasserpflanzen angeheftet, an der Wasseroberfläche oder etwas darunter


zur Artbeschreibung Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae)

zur Artbeschreibung Teichfrosch (Pelophylax esculentus)

zur Artbeschreibung Seefrosch (Pelophylax ridibundus)

Diese Arten sind anhand des Laichs schwer bzw. nicht unterscheidbar. Die Eier im Teichfroschlaich sind oft unterschiedlich groß; bei Kleinem Wasserfrosch und Seefrosch sind sie gleich groß.
1   Eier in Ballen

1.2  Kleine Ballen, in der Regel [viel] weniger als 100 Eier, meist ca. 10–50, etwa Walnuss-Größe, oder kleine Ei-Gruppen; an Wasserpflanzen angeheftet

1.2.1  Eier oben braun, unten hellbraun bis weißlich

Gelbbauchunke, etwas zerfallener Laichballen
(Foto: Th. Dürst)

zur Artbeschreibung Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Rotbauchunke (in Bayern ausgestorben)

Gelbbauchunkenlaich meist oberflächennah, aber auch bis in 50cm Tiefe, oft in kleinen und kleinsten vegetations­armen Gewässern. Die Ballen (Laichklümpchen) können auch in kleinere Eigruppen zerfallen (sehr selten).

Verwechslungsmöglichkeiten:
keine
1   Eier in Ballen

1.2  Kleine Ballen, in der Regel [viel] weniger als 100 Eier, meist ca. 10–50, etwa Walnuss-Größe, oder kleine Ei-Gruppen; an Wasserpflanzen angeheftet

1.2.2  Eier oben braun, unten gelblich-weiß

Laubfrosch-Laichballen (Foto: Th. Dürst)

Laich meist in weniger als 10cm Tiefe, selten darunter, an Vegetation angeheftet, selten auch frei am Gewässergrund

zur Artbeschreibung Laubfrosch (Hyla arborea)

Verwechslungsmöglichkeiten:
keine
 

2   Eier in Schnüren

2.1  Laichschnur lang (ein bis fünf Meter) und dünn; Eier einzeln nacheinander, maximal zweireihig

2.1.1  Eier schwarz

Laichschnüre der Erdkröte, um Wasserpflanzen gewickelt (Foto: I. Englmaier)

Länge 3–5m; in größeren, tieferen Gewässern, um Wasserpflanzen gewickelt (sehr selten in vegetationsarmen/-freien Flachgewässern, dann z.B. um Steine gewickelt)

zur Artbeschreibung Erdkröte (Bufo bufo)

Verwechslungsmöglichkeiten:
Kreuzkröte, Wechselkröte.
2   Eier in Schnüren

2.1  Laichschnur lang (ein bis fünf Meter) und dünn; Eier einzeln nacheinander, maximal zweireihig (zwei Eier nebeneinander)

2.1.2  Eier dunkelbraun bis schwarz


Laichschnur der Kreuzkröte, „gekräuselt“
unten: Ausschnitt aus Bild oben (Foto: E. Andrä)

Länge 1–2m, Eier in 1 oder 2 Reihen; am Grund sehr flacher (Klein-)Gewässer liegend, oft „gekräuselt“

zur Artbeschreibung Kreuzkröte (Epidalea calamita)

Verwechslungsmöglichkeiten:
Erdkröte, Wechselkröte

Laichschnur der Wechselkröte (Foto: E. Andrä)

Länge 2–4m, Eier in (1)2 bis 4 Reihen; in sehr flachen vegetationsfreien oder -armen (Klein-)Gewässern, am Grund liegend oder um Wasserpflanzen, selten auch um Steine gewickelt

zur Artbeschreibung Wechselkröte (Bufotes viridis)

Verwechslungsmöglichkeiten:
Kreuzkröte, Erdkröte
2   Eier in Schnüren

2.2  Laichschnur kurz, bis 70cm lang, meist kürzer, dick; mehr als zweireihig (mehrere Eier parallel)

Knoblauchkröte (Foto: E. Andrä)

Eier schwarzbraun, spiralförmig um Pflanzenstängel gewickelt, manchmal in mehrere Teilstücke zerbrochen, nicht an der Oberfläche

Verwechslungsmöglichkeiten:
Nur die Geburtshelferkröte besitzt ebenfalls eine senkrecht stehende Pupille; ihre Haut ist jedoch warzig.


zur Artbeschreibung Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
2   Eier in Schnüren

2.3  Laichschnur auf dem Rücken des Männchens

Geburtshelferkröte, Eier tragendes Männchen
(Foto: E. Andrä)

Einzige Art in Bayern/Deutschland, die ihre Eier nicht im Wasser ablegt.

zur Artbeschreibung Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)

Verwechslungsmöglichkeiten: keine
 

3   Eier einzeln; an Stängeln oder Blättern von Wasserpflanzen angeheftet oder in Blätter eingewickelt

3.1  Eier einheitlich weißlich-grün oder gelblich

Kammmolch-Ei (Foto: E. Andrä)

zur Artbeschreibung Kammmolch (Triturus cristatus)

Verwechslungsmöglichkeiten:
andere Molcharten, insbesondere mit dem in Bayern allerdings nicht heimischen Alpen-Kammmolch (nur ein Vorkommen an einem Gewässerkomplex im Alpen­vorland; hier eingeschleppt).
3   Eier einzeln; an Stängeln oder Blättern von Wasserpflanzen angeheftet oder in Blätter eingewickelt

3.2  Eier beige bis hellbraun, unterseits heller

Molch-Eier an Wasserpest (Foto: Th. Dürst)

zur Artbeschreibung Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)

zur Artbeschreibung Teichmolch (Lissotriton vulgaris)

zur Artbeschreibung Fadenmolch (Lissotriton helveticus)

Verwechslungsmöglichkeiten:
Kammmolch (Alpenkammmolch)



Zwei der in Bayern heimischen Amphibienarten legen keine Eier:



Feuersalamander (Foto: Th. Dürst)
Beim zur Artbeschreibung Feuersalamander (Salamandra salamandra) beginnt die Larvenentwicklung bereits im Körper des Weibchens. Bei einer Größe von 25 bis 35 Millimetern werden die Larven im Wasser abgesetzt.

Alpensalamander (Foto: E. Andrä)
Der zur Artbeschreibung Alpensalamander (Salamandra atra) hat sich als einzige heimische Art vollständig vom Medium Wasser zur Fortpflanzung befreit. Die Weibchen setzen fertig ent­wickelte Jungtiere an Land ab; die Larven entwickeln sich bereits im Mutterleib.

Text: Th. Dürst
Bild links: Erdkröten (Foto: Th. Dürst)
letzte Aktualisierung: 31. März 2021