Kreuzotter, oben frisch gehäutetes Männchen, unten Weibchen. Die Grundfärbung der Männchen ist meist grau, die der Weibchen braun; das als charakteristisch angesehene Zickzack-Band ist bei den Männchen meist schwarz, bei den Weibchen dunkelbraun. Die Färbung ist allerdings sehr variabel. So gibt es fast weiße, gelbe, braune, rote, kupferfarbene oder schwarze Tiere; das Zickzack-Band kann sehr undeutlich ausgebildet sein oder auch ganz fehlen. (Fotos: W. Völkl) |
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Verbreitung in Bayern: | Verbreitungsschwerpunkte sind die östlichen Mittelgebirge (Frankenwald, Fichtelgebirge, Naab-Wondreb-Senke, Rhön, Nürnberger Reichswald, Oberpfälzer/Bayerischer Wald) sowie die Alpen und das Alpenvorland; sonst nur sehr zerstreut vorkommend. Im alpinen Bereich bis 1800 m Höhe. Verbreitungskarte siehe Bayerisches Landesamt für Umwelt, Karten Reptilien Seite 3 Hinweis: Der Verbreitungskarte liegt keine systematische bayernweite Kartierung zugrunde. Bereiche ohne Nachweise können deshalb Verbreitungs- oder Kartierungslücken sein. |
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Bestandsentwicklung: | Stark rückläufig, vielerorts bereits verschwunden. | |
Lebensraum: | Die Kreuzotter besiedelt ganz verschiedene, bevorzugt aber kühle Lebensräume: In Südbayern v.a. Hoch- und Übergangsmoore sowie Feuchtflächen in deren Umgriff, ferner auf Magerrasen in dealpinen Flussauen (Isar- und Lechtal), in den höheren Lagen der Alpen auf Almen und in Latschengebüschen; In den Mittelgebirgen Hochmoore und ihre Randbereiche, Blockschutthalden, trockene bis wechselfeuchte Waldlichtungen, mit Zwergsträuchern bewachsene Bereiche, Wald- und Wegränder. Auch in Feuchtwiesen am Waldrand, an Bahndämmen, Hochwasserdämmen. |
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Überwinterung: | In trockenen frostgeschützten Hohlräumen im Boden. | |
Fressfeinde: | Igel, Iltis, Greif- und Rabenvögel, Eulen, Reiher, Störche, Wildschwein, Mensch. | |
Nahrung: | Adulte: v.a. Kleinsäuger wie z.B. Spitzmäuse, Feldmäuse oder Rötelmäuse, auch (Berg-)Eidechsen, (Braun-)Frösche. Jungtiere: v. a. kleinere Frösche (v.a. Grasfrosch, Moorfrosch) und junge Eidechsen. |
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Gefährdung: | In erster Linie Vernichtung ihrer Lebensräume: Trockenlegen von Feuchtgebieten (Moore und Flussauen), Aufforstung von Waldlichtungen, Zerstörung der Waldrandstrukturen, Entfernung von Feldhecken; Verkehr (Straßenbau, Auto und Radfahrer); direkte Verfolgung und Störung durch den Menschen; Rückgang der Beutetiere, v.a. für die jungen Kreuzottern. | |
Besonderheiten: | verschiedene Färbungsvarianten (schwarz, kupferfarben, …); lebend gebärend. | |
Rote Liste Bayern: | 2: stark gefährdet | |
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie: | — | |
Schutzprojekte mit Beteiligung von LARS-Mitgliedern: |
Artenhilfsprogramm Kreuzotter des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Informationen zum Artenhilfsprogramm: VÖLKL, W., HANSBAUER, G. & GROSCH, M. (2011): Das Artenhilfsprogramm »Kreuzotter (Vipera berus) im Fichtelgebirge«: Umsetzung und Ergebnisse. — Zeitschrift für Feldherpetologie 18(2): 137—148. (Zusammenfassung auf den Seiten des Laurenti-Verlags: sowie in der Broschüre „Die Kreuzotter in Bayern“ (siehe „Literatur und Links“). |
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Literatur und Links (Auswahl): | GRUBER H.-J., G. HANSBAUER, U. HECKES & W. VÖLKL (2004): Verbreitung und Bestandssituation der Kreuzotter (Vipera berus berus LINNAEUS, 1758) in Bayern. — Mertensiella 15: 117—124. (auf der LARS-Website als pdf verfügbar: ) HECKES, U., H.-J. GRUBER & J. HAFT (1993): Verbreitung, Habitateinbindung und Gefährdung der Kreuzotter Vipera berus (LINNAEUS 1758) in Bayern. — Mertensiella 3:331—342. VÖLKL, W. & THIESMEIER, B. (2002): Die Kreuzotter. — Zeitschrift für Feldherpetologie, Beiheft 5, 159 S. , Laurenti Verlag, Bielefeld. Die Kreuzotter in Bayern — Erfolgreicher Artenschutz (2010) Bearbeitet von Wolfgang Völkl und Günter Hansbauer, herausgegeben vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, 40S. Kreuzottern — faszinierend und gefährdet (aktualisierte Fassung, 2023) Bearbeitet von Friederike Bleckmann, Dr. Katharina Stroh, Thomas Fleck und Bernd-Ulrich Rudolph, herausgegeben vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, 13S. |
Textzusammenstellung: Th. Dürst
Bild links: Hochmoor in Südbayern (Foto: Th. Dürst)
letzte Aktualisierung: 28. August 2024