Rufender Seefrosch. Seefrösche sind grün bis oliv-grünbraun, manchmal auch bräunlich bis gelblich gefärbt. Meist haben die Tiere ausgeprägte unregelmäßig geformte dunkle (nicht schwarze) Flecken und einen gelben bis grünen Rückenstreifen. Die Schallblasen sind bei dieser Art grau. (Foto: Th. Dürst) |
Verbreitung in Bayern: | vor allem in den Flussauen: Donau und Main, Salzach und Unterer Inn, Isar, und deren Nebenflüsse sowie daran angrenzende Gebiete. Verbreitungskarte siehe Bayerisches Landesamt für Umwelt, Karten Amphibien Seite 8 |
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Bestandsentwicklung: | Breitet sich seit ca. 50 Jahren immer weiter aus: ursprünglich nur wenige Vorkommen im Donauraum. Möglichweise auch Verschleppung über Fischbrut, wobei diese Tiere dann u.U. nicht aus Bayern stammen. |
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Sommer-/Landlebensraum: | Auch außerhalb der Laichzeit fast immer an Gewässern oder deren unmittelbarem Umgriff. Gerade Jungtiere auch an kleinen, für die Art ansonsten untypischen Gewässern. | |
Fortpflanzungsgewässer: | In der Regel größere, gut besonnte, nährstoffreiche stehende Gewässer: Weiher, Baggerseen, auch Stillwasserzonen in Fließgewässern und auch kleinere Gewässer. | |
Laichzeit: | Mai (bei kühler Witterung Juni); die Laichperiode erstreckt sich über mehrere Wochen. Der Laich wird in ca. 10 bis 30 cm Wassertiefe in mehreren Klumpen an Wasserpflanzen geklebt. |
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Überwinterung: | in der Regel im Wasser, eingegraben am Gewässergrund. Sauerstoffarme Gewässer eignen sich nicht zur Überwinterung. |
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Fressfeinde: | Laich: Molche, Kaulquappen, Fische, Enten. Larven: Wasserinsekten, Fische. Adulte: z.B. Fische, Ringelnatter, verschiedene Vogelarten, Spitzmäuse. |
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Nahrung: | Larven: vorwiegend Algen, abgeschabte Pflanzenteile, abgestorbene Pflanzen, ältere auch tierische Nahrung. Adulte: v.a. verschiedene Insekten (z.B. Käfer, Schwebfliegen, Ameisen u.a.), Spinnen und Schnecken, andere Amphibien (auch kleinere Tiere der eigenen Art) und gelegentlich andere kleine Wirbeltiere. |
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Gefährdung: | Verlust bzw. Schädigung der Lebensräume, v.a. der ursprünglichen Lebensräume in den Flussauen; sonst gering. | |
Besonderheiten: | Die meisten Seefrösche wohnen ihr ganzes Leben am oder im selben Gewässer, wobei sie sich meist nicht mehr als 5m vom Ufer entfernen. | |
Rote Liste Bayern: | nicht gefährdet | |
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie: | Anhang V (Art von gemeinschaftlichem Interesse, deren Entnahme aus der Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen sein kann) | |
Literatur (Auswahl): | MAYER, M., HAWLITSCHEK, O., ZAHN, A. & GLAW, F. (2013): Composition of twenty Green Frog populations (Pelophylax) across Bavaria, Germany. — Salamandra 49(1):31—44. Als pdf verfügbar: (9,2 Mb) Hinweis: Diese Arbeit wurde vom LARS e.V. finanziell unterstützt. GÜNTHER, R. (1990): Die Wasserfrösche Europas — Die Neue Brehm-Bücherei Band 600, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt, 288 Seiten. |
Larve eines Grünfrosches, wahrscheinlich Seefrosch (die Larven der Grünfrösche — Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch und Seefrosch — sind allein nach morphologischen Merkmalen nicht unterscheidbar) (Foto: Th. Dürst) |
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Weiher innerhalb einer Biotopanlage von ca. 10 Gewässern mit großem Seefrosch-Bestand (München-Aubing). Die Seefrösche halten sich hier fast ausschließlich im Bereich der Schwimmblattvegetation in der Bildmitte auf. (Foto: Th. Dürst) |
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Rufgemeinschaft von Seefröschen (Foto: Th. Dürst) |
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Pärchen (Foto: Th. Dürst) |
Artbeschreibung Farbvarianten
Text: Th. Dürst und Dr. A. Zahn
Foto links: Th. Dürst
letzte Aktualisierung: 28. August 2024