Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)

Knoblauchkröte
(Foto: A. Zahn)

Verbreitung in Bayern: in Bayern nur regional vertreten; im nordwest­lichen und südlichen Bayern sowie im Bayerischen Wald weitestgehend fehlend, nur wenige Fund­punkte südlich der Donau; in eher niedrigen Lagen.



Karte:
Artenschutzkartierung Bayern,
Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Bestandsentwicklung: stark rückläufig
Sommer-/Landlebensraum: offene Landschaftsbereiche mit lockerem, grabbarem Boden in unmittelbarer Nähe der Laichgewässer.
Primäre Lebensräume: flussbegleitende sandige Flächen, Sanddünen in Gewässernähe;
Sekundäre Lebensräume: Agrarlandschaft (Kultursteppe: Kartoffel-/Spargelanbau­gebieten), Kleingärten, Abbaugebiete.
Fortpflanzungsgewässer: nicht zu kleine, nährstoffreiche, auch sommertrockene, gut besonnte Still- oder sehr langsam fließende Gewässer wie z.B. Tümpel, Gräben, Weiher, Teiche, Überschwem­mungsflächen; Dichte und Deckungsgrad der aquatischen Vegetation scheinen eine eher untergeordnete Rolle zu spielen; offene Wasserfläche muss aber vorhanden sein.
Sekundärlaichgewässer z. B: in Sand- und Kiesgruben oder Steinbrüchen.
Laichzeit: April/Mai
Überwinterung: an Land, unterirdisch in selbst gegrabenen Höhlen (in der Regel ca. 30 bis zu 60 cm tief) oder in Kleinsäugerbauten (Mäuse, Maulwurf);
häufig überwintern auch Larven im Laichgewässer.
Fressfeinde: Adulte: Vor allem Vögel wie Waldkauz, Graureiher, Weißstorch, auch Spitzmäuse und andere Säugetiere;
Laich, Larven: Stockente, Wasserfrösche, Fische.
Nahrung: Larven: Algen und andere Pflanzen, Kleinkrebse u. a.
Adulte: Laufkäfer, daneben auch andere wirbellose Kleintiere wie andere Insekten(-larven), Würmer, Spinnen, Schnecken, u. a.
Gefährdung: Zerstörung von Laichgewässern, Verinselung der Populationen, Fischbesatz/Intensivierung der Teichwirtschaft, Landschaftsverbrauch, Straßenbau/Straßenverkehr, Bodenbearbeitung (eingegrabene Tiere werden verletzt oder getötet).
Besonderheiten: Die Larven der Knoblauchkröte werden sehr viel größer als die Larven anderer (ein­heimischer) Froschlurcharten.
Im Gegensatz zu anderen einheimischen Kröten sind die Eier in den relativ kurzen Laichschnüren der Knoblauchkröte in mehreren Reihen und unregelmäßig angeordnet.
Gräbt sich bei Gefahr ein.
Kulturfolger.
Rote Liste Bayern: 2: Stark gefährdet
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie: Anhang IV (streng zu schützende Art)
Literatur (Auswahl): NÖLLERT, A. (1990): Die Knoblauchkröte — Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 561 — Westarp Wissenschaften, 144 S.

Knoblauchkröte, Pärchen
(Foto: E. Andrä)
Die schnell wachsenden Larven der Knoblauchkröte können mit bis zu weit über 10cm Länge größer als die aller anderen heimischen Amphibienarten werden (Fotos: A. Zahn)

Knoblauchkröten können sich in kurzer Zeit im Boden eingraben (Fotos: Th. Dürst)

ein Laichplatz der Knoblauch­kröte im Lkr. Fürstenfeldbruck/Obb.
(Foto: E. Andrä)


Textzusammenstellung: Thomas Dürst
Foto links: E. Andrä
letzte Aktualisierung: 8. Juni 2020