Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea)

Rufender Laubfrosch. Laubfrösche sind oberseits in der Regel hell- bis dunkelgrün gefärbt; gelegent­lich treten auch braune oder blaue Exemplare auf.
(Foto: E. Andrä)

Verbreitung in Bayern: Verbreitungsschwerpunkte: südlich und westlich von München, Raum Erlangen/Höchstadt, Raum Sulzbach/Rosenberg/Amberg. Sonst in geringerer Dichte vorkommend, regional (z.B. im Spessart, Teilen Oberfrankens, Teilen des Bayerischen Waldes), Alpenraum (weitestgehend) fehlend. Nicht in höheren Lagen über 800m.

Karte:
Artenschutzkartierung Bayern,
Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Bestandsentwicklung: Stark bis sehr stark rückläufig; früher vermutlich mit Ausnahme der höheren Lagen flächendeckend verbreitet.
Sommer-/Landlebensraum: Ursprünglich hauptsächlich Wildflusslandschaften und naturnahe Auegebiete; heute auch feuchte oder nasse Laubwälder bzw. deren Randstrukturen und Lichtungen, Säume, Feuchtwiesen mit Gebüsch oder Hecken.
Fortpflanzungsgewässer: Vollständig oder zumindest gut besonnte Gewässer mit gut entwickelter Unterwasser- oder schwimmender Vegetation, aber auch offener Wasserfläche. Vorzugsweise flache, meist mittelgroße Gewässer wie Weiher, Teiche, Altwasser; in Seen nur an geeigneten (flachen) Randbereichen; auch kleinere Kies-, Sand- und Lehmgrubengewässer.
Laichzeit: April bis Juni
Überwinterung: an Land in Baum-/Erdhöhlen, Spalten, Steinhaufen, usw.
Fressfeinde: Laich, Larven: Fische, Wasserinsektenlarven (Gelbrandkäfer, Libellen etc.), Wasser­käfer, Enten, Larven anderer Amphibienarten u.a.;
Adulte: Fische, Vögel, Dachs, Igel, Iltis.
Nahrung: Larven: pflanzliche und tierische Nahrung wie Algen, Teile höherer Pflanzen, Klein­krebse etc.;
Adulte: Käfer, Zweiflügler (Fliegen, Mücken etc.), Hautflügler (Ameisen etc.), Spinnen.
Gefährdung: Veränderung der Sommerlebensräume z.B. durch Intensivierung der Landwirtschaft, Verlust von Laichgewässern durch Zerstörung oder Verschmutzung, Fischbesatz; Verinselung der Vorkommen.
Besonderheiten: einzige einheimische Amphibienart, die klettern kann (klettert auf Hochstauden, Sträucher und Bäume).
Rote Liste Bayern: 2: Stark gefährdet
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie: Anhang IV (streng zu schützende Art)
Schutzprojekte
mit Beteiligung von LARS-Mitgliedern:
Hinweis:
Literatur (Auswahl): GROSSE, W.-R: (2009): Der Laubfrosch. — Die neue Brehm-Bücherei Band 615, 2. Aufl. — Westarp Wissenschaften, Magdeburg, 236 Seiten.

GEIGER, A. (1995): Der Laubfrosch — Ökologie und Artenschutz — Mertensiella 6, Bonn.

GLANDT, D. (2004): Der Laubfrosch — Zeitschr. für Feldherpetologie, Beiheft 8, 128 S., Laurenti Verlag Bielefeld.

GLANDT, D. & KRONSHAGE, A. (2004): Der Laubfrosch (Hyla arborea). Biologie — Schutzmaßnahmen — Effizienzkontrolle. — Zeitschr. für Feldherpetologie, Suppl. 5, 192 S., Laurenti Verlag Bielefeld.


Die Laichballen des Laubfrosches sind vergleichsweise klein.
Ein Weibchen kann während der Laichperiode (in der Regel April/Mai bis Juni) bis weit über 100 Laichballen ablegen (meist sind es 10—20), die an der Vegetation befestigt werden.
(Foto: Th. Dürst).

Laubfrosch-Laich in weit fortgeschrittenem Entwicklungs­stadium.
(Foto: Th. Dürst).

junger Laubfrosch, noch mit einem Rest des Lavenschwanzes (Foto: A. Zahn)

Laubfrosch Pärchen (Foto: E. Andrä)

Die rosa Färbung und der hohe, stark gekrümmte Flossensaum ist charakteristisch für die Larven des Laubfrosches (Foto: A. Zahn)

Auch die weit seitlich stehenden Augen sind typisch für den Laubfrosch (im Bild ein bereits grünlich gefärbtes Tier).
(Foto: Th. Dürst).
Bei niedrigeren Temperaturen nehmen die Tiere eine schmutzig­grüne Farbe an.
(Foto: Th. Dürst)
Beispiel für ein Laichgewässer mit umgebenden Landlebensraum des Laubfrosches: Kleingewässer in kiesigem Bereich (Fröttmaninger Haide, München).
(Foto: Th. Dürst)

Textzusammenstellung: Thomas Dürst
Foto links: Th. Dürst
letzte Aktualisierung: 31. Oktober 2013